You can have it all. Selbstzweifel adé, hallo Leben.

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  • Beitrags-Kategorie:Persönlichkeit
  • Beitrag zuletzt geändert am:1. März 2024
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#selbstzweifel #lifecoaching #glaubenssätzeauflösen #selbstsabotage #gefühlewahrnehmen

Vanessa Leutner

Wow, wenn ich auf die letzten 10 Jahre zurückblicke, kann ich sagen: „What a ride!“. Es war nicht alles schön, und trotzdem bin ich heute für jeden Teil meines Lebens dankbar. So habe ich allerdings nicht immer gedacht. Früher fand ich ziemlich viel, ziemlich doof.

Mein Umfeld fand mich naiv.

Aber der Reihe nach. Obwohl ich immer der gut gelaunte Sonnenschein war, und auch schon in meiner Kindheit das super unkomplizierte und anpassungsfähige, liebe Mädchen, das das Leben verantwortungsvoll meisterte, hatte ich jede Menge Selbstzweifel. Ich bin zwar bei allem, was neu und spannend war, total begeistert losgelaufen und mitten rein. Manche in meinem Umfeld hielten mich für naiv, aber es war diese natürliche Begeisterung, die mich antrieb. Also rannte ich los, um keine Zeit zu verschwenden, nur um dann auf halber Strecke kalte Füße zu bekommen.

Wie man sich das vorstellen kann? Die Motivation war am Anfang von allen Tätigkeiten immer groß und dann kam plötzlich die Unsicherheit. Dabei lief es doch super. Aber in mir stiegen Selbstzweifel auf. Ist das hier eigentlich alles wirklich gut genug, was ich mache? Das kann man doch noch viel besser machen. Will überhaupt jemand wissen, was ich hier erzähle?

Der Ursprung meiner Zweifel

Eine Art Selbstsabotage-Programm aus meiner alten Identität: „Ich bin nicht gut genug“. Ich kann dir aus erster Hand sagen, wenn du jahrzehntelang auf diesem Betriebssystem von alten Glaubenssätzen läufst, dann kommen diese Gedanken ganz automatisch, ohne großes Zutun. Sie sind einfach da. Sie sind so lange da, bis du aus dem Autopiloten aussteigst und erkennst, dass es Überzeugungen aus der Kindheit sind. Mechanismen die dich damals schützen wollten, vor Ablehnung und vor Verlust.

Zu schnell? Was hat denn die Kindheit mit dem Heute zu tun, fragst du dich jetzt? Alles. Denn die Ergebnisse, die wir heute als Erwachsene haben, resultieren aus den Meinungen von „Experten“ und Schlussfolgerungen über uns selbst aus der Kindheit. Dass diese Geschichten für uns heute als erwachsener Mensch nicht mehr dienlich sind und wir mit diesen Verhaltensmustern teilweise unglücklich durchs Leben laufen, kann zu großem Frust führen, denn wir wissen oft nicht, warum wir so gefrustet sind.

Was mich zum Nachdenken brachte.

Ich stand genau an diesem Punkt mit 35. Ich hatte einen langjährigen unerfüllten Kinderwunsch. Nach 8 Jahren Singledasein traf ich mit 33 meinen heutigen Mann, und als Scheidungskind wollte ich erst mal sicher sein, dass unsere Beziehung Bestand hat. Ich musste sie auf Herz und Nieren prüfen. Sie bestand.

Nach zwei Jahren Beziehung war der Wunsch nach einer Familie da. Ich fühlte mich sicher genug. Aber nur meine Freundinnen wurden schwanger. Ich nicht. Zuerst sorgte es für Unsicherheit. Nach zwei Jahren kippte dieser unerfüllte Wunsch in Trauer. Dabei kamen immer wieder die Gedanken: Wieso klappt es bei mir nicht? Was mache ich falsch. Warum ich?

Diese Gedanken waren sehr zerstörerisch und führten nur dazu, dass ich mich noch schlechter fühlte. Als wären die ganzen Hormonspritzen, mit denen mein Körper klarkommen musste, nicht schon genug. Es war eine sehr intensive Zeit voller Trauer, Wut, Neid und Verzweiflung. Nach drei Jahren waren wir mutig und holten uns im Kinderwunschzentrum Hilfe. Drei ICSIS (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) später war trotzdem noch keine Schwangerschaft in Sicht. Das Gedankenkarussell war am Rotieren und es kamen noch mehr Selbstzweifel in mir hoch. Noch nicht mal mit Hilfe klappt es.

„Suchen Sie sich einen Coach.“

Unser Arzt meinte damals zu mir: Suchen sie sich mal einen Coach für ein paar Sitzungen. Dieser Tipp war genau richtig. Ich war gefangen in meinen Gefühlen von Trauer, Wut und Verzweiflung. Zum Glück konnte ich das alles spüren. Diese Gefühle waren mein Antrieb. Heute bin ich so dankbar, dass ich alles so stark wahrgenommen habe, weil ich mir deswegen traute und erlaubte, zu einem Coach zu gehen. Und was soll ich sagen? Einen Monat nach dem ersten Besuch bei meinem Coach war ich mit ärztlicher Hilfe schwanger.

Heute bin ich Mama von zwei gesunden Söhnen. Was gewirkt hat? Es waren die alten Glaubenssätze, ein Überzeugungssystem, das mich von meinem Traum, Mama zu werden, jahrelang abhielten. Ich durfte die Zusammenhänge verstehen und Schmerzliches auf emotionaler Ebene auflösen, um Kinder zu bekommen.

Ich gehe sehr offen mit diesem privaten Thema um und bin seit 2022 Life Coach, um anderen Frauen Mut zu machen, an ihre Träume zu glauben und vor allem im ersten Schritt zu schauen: Was sind denn eigentlich meine Träume? Sei es Kinderwunsch oder der Wunsch nach der Erfüllung im Job oder die glückliche Beziehung. Es ist so wertvoll zu erkennen, dass wir nicht nur unseren Verstand haben, sondern auch ein Unterbewusstsein, das wirkt.

Was will ich selbst?

Als mein Wunsch auf privater Ebene erfüllt wurde, kamen neue Themen hoch, denn beruflich war ich nicht da, wo ich sein wollte. Ich persönlich finde, dass sich die Frage nach dem, was man beruflich machen möchte, nochmal dreht, wenn man Kinder bekommt. Ich wollte etwas Sinnvolles in der Welt beitragen. Ich erlebte zwei unangenehme Situationen beruflich, die mich sehr triggerten und in mir wieder das Gefühl von „Ich bin nicht gut genug“ hervorriefen. Es war eine Mischung aus Scham, Wut und Trauer. Auch hier waren es wieder meine Gefühle, die mich leiteten. Ich wusste, so will ich mich als Mama und erwachsene Frau nicht mehr fühlen. Es musste sich etwas in meinem Berufsleben ändern.

Vom Prüfstand zur Änderung.

Unsere Überzeugungen wirken so lange, bis alle Lebensbereiche durchleuchtet wurden und wir in die Transformation gegangen sind. Weil es beim ersten Mal erfolgreich war, suchte ich mir wieder einen Coach. Diesmal, um mich zu trauen meine Träume auszusprechen, was ich beruflich wirklich will. Oft trauen wir uns nicht, groß zu denken. Zu groß die Sorge, dass wir enttäuscht werden oder die Angst davor, was andere von uns denken. Nutz deine Gefühle als Wegweiser, um dahin zu kommen, wo du hinwillst.

Die eigenen Gefühle erkennen und ernst nehmen.

Vielleicht fällt es dir anfangs schwer, deine Gefühle zu fühlen. Das kenne ich auch. Als mein erster Sohn geboren wurde, starb meine Mutter nach langer Krankheit – nur sechs Wochen nach seiner Geburt! Ich war so glücklich in meiner neuen Rolle als Mama und so gab es keinen Platz für meine Trauer. Die durfte erst nach zwei Jahren raus und dann kam sie mit voller Wucht, nachdem mein System mir durch Atemnot signalisierte: Mach mal eine Pause! Damals waren Pausen für mich undenkbar. Ich konnte mich nicht einfach nur hinsetzen und zur Ruhe kommen und mit meiner Seele in Kontakt kommen. Ich musste machen. Da gab es für meinen Körper keine andere Möglichkeit, als mir durch die Atemnot ein Zeichen zu schicken. Sie machte mir Angst. Aber diese Angst brachte mich weiter.

Es gibt ein altes Zen Sprichwort: „Das Leben schickt dir nicht, was du willst. Es schickt dir, was du brauchst, um zu bekommen, was du willst.“

Ich bekam durch diese Erfahrung Zugang zu all meinen Gefühlen und durfte im Laufe der Jahre erkennen, dass ich hier bin, um für Menschen der Spiegel für ihre Gefühle zu sein. Um ihnen zu zeigen, wie kraftvoll unsere Gefühle sind.

Wenn ich mir heute meine Human Design Chart anschaue, besteht meine Lebensvision und auch meine Lebensaufgabe genau daraus, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten. All das hätte ich ohne meine persönlichen Erfahrungen nicht gelernt.

Du spürst, wie dich deine Gefühle im Griff haben?

Hol dir Unterstützung bei einem Experten, der dir hilft aus deinem Gedankenkarussell auszusteigen.

Du weißt nicht, was du willst? Schreib eine Liste mit 30 Dingen auf, die du haben willst. Think big! Du wirst sehen, du weißt genau, was du willst.

Unsere Gedanken formen unsere Gefühle. Unsere Gefühle führen zu Handlungen und unsere Handlungen erschaffen unsere Ergebnisse. Wenn du aus diesem Hamsterrad aussteigst, erschaffst du neue Ergebnisse. Dafür darfst du Körper, Geist und Seele auf deinen Weg mitnehmen.

Was du für dich tun kannst.

  • Komm in Bewegung: Unser Gehirn schüttet Glückshormone aus, wenn wir uns bewegen. Erlaubt ist alles, was Spaß macht. Tanzen, Pilates, Joggen. Achte darauf, dass du dir nichts beweist, sondern dass du es aus einer intrinsischen Motivation heraus machst.
  • Meditation: Die Meditation hilft dabei, die Stimme zu hören, die sonst im Alltag leise ist. Höre, was deine Seele dir sagen will. Sie ist sehr weise und hat richtig gute Ideen.
  • Weniger Ablenkung, mehr Achtsamkeit: Versuch nicht, dich mit Social Media, Netflix und Co. abzulenken, sondern erlaube den Gefühlen ihren Raum.
  • Fühle: Auch wenn wir die „schlechten“ Gefühle weghaben wollen, sind sie so wichtig und wir dürfen lernen, sie wahrzunehmen. Nur, weil wir sie nicht fühlen wollen, heißt es nicht, dass sie verschwinden. Das ist wie bei einem kleinen Kind, das sich wütend auf den Boden schmeißt: Werden seine Bedürfnisse nicht gehört, schreit es umso mehr.
  • Stell dich vor wichtigen Terminen, bei denen Selbstzweifel hochkommen, kurz da hin, wo du ungestört bist, und mache für 3 Minuten die Superwomen-Pose: Du stemmst einfach deine Arme in die Hüfte. Die amerikanische Wissenschaftlerin Amy Cuddy hat herausgefunden, dass unsere Körperhaltung einen großen Einfluss auf unser Gehirn hat. Fake it until you make it. Dein Körper signalisiert dem Gehirn, dass es einen Grund geben muss, warum man sich so stabil und kraftvoll hinstellt. Genauso wie bei einem Lachen, das im ersten Moment nicht ganz ernst gemeint ist. Der Körper signalisiert dem Gehirn, dass es einen Grund geben muss, warum einem zum Lachen zumute ist. Und dann lacht man wirklich.
  • Dusche morgens kalt: Mir hat das am Anfang meiner Reise sehr geholfen, weil ich erkannt habe, dass ich nicht meine Gedanken bin. Die Gedanken, das schaffe ich nicht, das ist viel zu kalt für meinen Körper, was soll das bringen, waren präsent, aber konnten durch das Ausprobieren im Keim erstickt werden. Die kalte Dusche hat mir gezeigt, dass es möglich ist, in kleinen Schritten mit einer Veränderung zu starten.
  • Bleibe 21 Tage an einer neuen Gewohnheit dran: Dein System muss sich an den neuen Zustand erstmal gewöhnen.
  • Wenn Zweifel aufkommen, überlege dir, was dir guttut, und wirke dagegen: Ein gutes Buch, deine Lieblingsplaylist und ein Tanz, ein schönes ätherisches Öl wie Rosmarin oder Wild Orange, etwas, das deine Stimmung aufhellt. Du kannst dir auch einen guten Rohkakao zubereiten und dich um dich kümmern. Versuche, alle deine Sinne mit einzubeziehen. Dein System muss verstehen, dass es sicher ist, mit der neuen Identität, die an sich glaubt, weiterzumachen. Es wird leichter.

Ich wünsche dir auf deinem Weg jede Menge Mut, Freude und Lebendigkeit. Glaube an dich. Suche dir ein Umfeld, mit dem du dich austauschen kannst. Mir hat es damals sehr geholfen, mit Frauen zu sprechen, die auch groß gedacht haben, die mehr vom Leben wollten und in sich diese zarte Stimme hatten: Es ist mehr möglich.

Bleib dran. So wie Albert Einstein schon meinte: „Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder.“

 Die Reise deines Lebens besteht nicht darin, in einem gut erhaltenen Körper auf Zehenspitzen sicher zum Grab zu gelangen, sondern eher seitwärts zu rutschen und zu schreien: „Heilige Sch*, was für eine Fahrt““.

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In diesem Sinne, fang an, dein Leben zu leben, zu genießen und zu hinterfragen, wenn du noch nicht da bist, wo du hinwillst. In der Veränderung liegt dein größtes Potenzial.

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Über die Autorin:

Foto V. Leutner

Vanessa Leutner, Spiritual Life Coach, Früher Künstlermanagerin.

46 Jahre, lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Schwerpunkte: Lebensvision, Beruflicher Erfolg & Money Mindset.

Kontakt:
https://www.vanessaleutner.de/

Instagram https://www.instagram.com/vanessa_leutner/ 

Hier geht’s zu Vanessa Leutners Podcast „Girls on the Dancefloor“ 

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