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Nice Girls Don’t Get Rich | Mythos oder Realität, dass Frauen härter für ihre finanzielle Freiheit kämpfen?
Marion Lange-Hoppe
Einige Muster und Programme sind historisch geprägt. Deshalb ist ein Blick auf die Frage, welchen Stellenwert die meisten Frauen geschichtlich hatten, in diesem Zusammenhang wertvoll. Bis in die 1970er-Jahre durften die Frauen kein eigenes Konto anmelden. Sie mussten ihren Ehemann um Erlaubnis bitten, wenn sie arbeiten gehen wollten, und wurden gesetzlich gezwungen, den Haushalt zu führen. Legen wir die Epigenetik zugrunde, können wir davon ausgehen, dass die Zellen der meisten Frauen derart geprägt sind und einiges an die nächsten Generationen weitergereicht wurde. Aber: Seit einigen Jahren tut sich was! Der Anspruch an Unabhängigkeit und finanzielle Freiheit steigt.
Sehr gerne möchte ich mit diesem Beitrag bewusst machen, wo wir Frauen anknüpfen können, wo wir hinschauen sollten und wo wir mutig sein dürfen. Ich bin eine Frau, ich habe meine Vergangenheit und spreche aus eigenen Erfahrungen. Auch ich bin die hier beschriebenen Prozesse sowohl alleine als auch mit externer Unterstützung bewusst durchlaufen.
Deine finanzielle Unabhängigkeit, Dein finanzieller Aufschwung, das ist nur die Spitze des Eisberges. Die Entwicklung dahin wird Dir Türen öffnen, von denen die meisten bisher noch nicht träumen. Die Verbesserung Deines Kontostands wird ein untergeordnetes Ziel sein. Der Gewinn Deiner Entwicklung, ein Leben mit mehr Lebensfreude und Leichtigkeit auf dem Weg dahin … das ist das wahre Geschenk.
Erfahrungen und Prägungen
Finanzielle Fülle und finanzielle Freiheit sind in erster Linie abhängig von unseren Erfahrungen und Prägungen aus unserer Herkunftsfamilie.
Wie wurde in Deiner Familie über Geld gesprochen? Wie hart haben Deine Großeltern und Eltern für Geld gearbeitet? Wie viel Einfluss hatten die Frauen in Deiner Familie in Bezug auf materielles Wohlergehen? Wer hat das meiste Geld verdient?
Hier prägen sich schon in frühester Kindheit Programme und Glaubenssätze, die es uns später schwer machen, aus diesen erlernten Mustern auszusteigen. Hier exemplarisch einige Glaubenssätze: „Ohne Fleiß keinen Preis.“ „Lieber arm und gesund als reich und krank.“ „Wer hoch hinaus will, wird tief fallen.“ „Reiche Leute sind arrogant.“ „Reiche Leute sind korrupt.“ „Geld ist nicht so wichtig.“ „Geld macht auch nicht glücklich.“
Wer sagt Dir:
► dass arm sein,
► Rechnungen nicht bezahlen können,
► immer am finanziellen Limit zu sein,
► eigene Wünsche nicht erfüllen zu können,
► Angst zu haben,
► sich Sorgen über den Kreditrahmen zu machen glücklich macht?
Zudem sind wir Menschen soziale Wesen. Völlig unbewusst solidarisieren wir uns mit unseren Großeltern oder Eltern. Der Grund ist das Zugehörigkeitsgefühl. Wir wollen dazu gehören. Das bedeutet, dass es uns nicht besser gehen darf als unserer Herkunftsfamilie. Dafür zahlen wir oft einen hohen Preis. Das kommt zu den unterschiedlichsten Themen bei Familienaufstellungen ans Licht.
Die Lösung: Schaue Dir Deine Muster und Programme genau an und sei Dir dieser bewusst.
Wenn Du das geschafft hast, dann programmiere Dich um. Oft brauchen wir dafür externe Hilfe.
Unser Selbstwert
Ein weiterer wesentlicher Grund für mangelnde finanzielle Fülle ist unser Selbstwert. Ein gutes Beispiel ist hier das Gehalt. Wir verdienen das, was wir uns wert sind.
Sehr viele Frauen verkaufen sich unter Wert.
Oft sind sie sich nur oberflächlich ihrer Stärken, Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst. Oder sie glauben, dass es nichts Besonderes ist, was sie können und leisten. Das sehen wir oft bei dem Spagat, den Frauen leisten. Unser Selbstwert verkleinert sich außerdem, wenn wir uns mit anderen Frauen vergleichen. Vor allem, wenn wir nur den erfolgreichsten Teil dieser Frauen in den Fokus setzen. Oft wissen wir gar nicht, wie alle Lebensbereiche einer Erfolgsautorin, einer Boutiquebesitzerin, eines Models aussehen. Wir sehen nur das Oberflächliche und fühlen uns dann klein und weniger wert.
Unser Selbstwert ist auch abhängig davon, wie wir erzogen wurden. Was haben Dir Deine Eltern über Dich erzählt? Wie toll Du bist? Was Du alles kannst? Wie viel besser Du als die Mitschüler bist? Wie viel liebevoller Du als die Nachbarstochter bist? Dass sie es toll finden, dass Du älteren Leuten die Tasche getragen hast oder dass Du Deinen Mitschülern zuhörst, wenn sie Probleme haben? Oder wurde Dir gesagt, was Du alles noch nicht kannst, wohin Du noch kommen musst, was Du leisten müsstest, damit Du liebenswert und „gut genug“ bist?
Die Lösung: Werde Dir bewusst, was Du alles kannst, was Du schon alles in Deinem Leben geleistet hast, welche Stärken Du hast und wo genau Du besonders bist.
Aufmerksamkeit
Ein dritter Punkt ist, dass wir uns mit dem Thema finanzielle Fülle zu wenig oder gar nicht beschäftigen. Dafür brauchen wir nämlich Zeit und eine Innenschau. Welche Form der Aufmerksamkeit widmest Du dem Thema Geld?
Wie kannst Du Deine Aufmerksamkeit auf Geld richten? Hier einige Möglichkeiten und Lösungsvorschläge.
► Du darfst verstehen, dass Aufmerksamkeit Verstärkung bringt. Worauf Du Dich konzentrierst, das verstärkst Du. Du hast immer die Wahl. Du kannst Dich auf Mangel konzentrieren und ihn verstärken oder Du konzentrierst Dich auf Fülle und verstärkst diese.
► Du darfst Dir Deiner tiefsten Wünsche bewusst werden. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Dafür brauchst Du Zeit und Innenkehr.
► Du darfst herausfinden, wie Du über Geld denkst. Welche Glaubenssätze im Zusammenhang mit Geld hast Du? Es gibt bewusste, unbewusste, fördernde oder einschränkende Glaubenssätze. Wenn unsere Gedanken in Hinblick auf viel Geld eher negativ sind, dann helfen uns „Krücken“. Meine Krücke war, dass ich mir vorgenommen habe: Wenn ich viel Geld habe und meine Wünsche damit erfüllen kann, dann sorge ich dafür, dass Menschen der unterschiedlichsten Branchen Arbeit haben. Ein Gartenbauer, ein Bandarbeiter der Autoindustrie, ein Autor, ein Coach, eine Kosmetikerin, ein Fahrradhersteller, die Bauindustrie, ein Pensionsbetreiber, die Flugindustrie haben durch mich Arbeit, wenn ich mir meine Wünsche erfüllen kann. Sie verdienen mit meiner Wunscherfüllung Geld und können sich wiederum damit ihre eigenen Wünsche erfüllen und für ihre Familien sorgen.
Das ist doch eine zauberhafte Sache. Wir sorgen mit unserem Geld für das Wohlergehen vieler Menschen.
Annehmen können
Eine weitere Frage, die Du Dir stellen solltest, ist: Kann ich annehmen?
► Nimmst Du gerne Komplimente an?
► Lässt Du Dir gerne in den Mantel helfen?
► Wie gerne nimmst Du Geschenke oder Mitbringsel an, ohne zu sagen: „Das ist doch nicht nötig…“?
► Wie oft bittest Du mit einem guten (!) Gefühl um Hilfe?
Annehmen ist eine unbewusste Einstellung und innere Haltung in Deinem Leben, die sich auf alle Lebensbereiche auswirkt.
Wie soll Geld zu Dir gelangen, wenn Du nicht bereit bist, es anzunehmen? Deswegen liegt im Annehmen eine riesige Chance für dauerhafte Veränderung.
Auch hier habe ich eine persönliche Geschichte. Ich konnte auch nicht annehmen. Ein Muster aus der Kindheit ist hier, alles selbst machen zu müssen. Sei stark! Ein innerer Antreiber, den wir im nächsten Artikel, „Endlich DU“, genauer unter die Lupe nehmen.
Ich hatte diesen Antreiber. Dann hatte ich mir durch einen Fahrradsturz den Finger gebrochen. Es war ein sehr komplizierter Bruch an der rechten Hand. Mein ganzer Arm wurde durch eine Schiene für 14 Tage stillgelegt, bevor er operiert werden konnte. Damals war ich noch im Trainingsgeschäft tätig. Das heißt, ich war angewiesen aufs Autofahren. Auch Trainingsgepäck und mein persönliches Gepäck musste ich tragen können. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie schwer es mir gefallen ist, meinen Mann und meine Freunde zu fragen, ob sie mich zu Trainingshotels bringen können. Die Hotels lagen 1,5 Autostunden von meinem Wohnort entfernt. Bus und Bahn fielen weg, weil ich dafür Stunden unterwegs gewesen wäre. Und tragen konnte ich auch nichts. Für mich war das ein echter Kampf, überhaupt auf die Idee zu kommen, mein Umfeld um Hilfe zu bitten. Meine Freunde und Bekannten haben ja auch gearbeitet, hätten sich freinehmen müssen usw. Als ich sie dann fragte, mit einer ganz unsicheren Art, völlig schüchtern, bekam ich Antworten wie: „Endlich kann ich mal etwas für Dich tun. Ich mach das super gerne.“
Die Lösung: Übe Dich darin, zu bitten und gerne anzunehmen.
Vielleicht wird es unbekannt und ungewohnt für Dich sein. Vielleicht fühlst Du Dich am Anfang unsicher. Doch wenn Du bewusst wahrnimmst, wie sich Dein Gegenüber verhält, dann wirst Du feststellen, dass die meisten Menschen sich freuen, Dir einen Gefallen zu erweisen. Speichere diese Erfahrungen für Dich ab.
Die Komfortzone verlassen
Wie bei allen Lebensthemen, für die wir uns andere Ergebnisse wünschen, ist es auch bei der finanziellen Freiheit. Wir dürfen hingucken, uns bewusst werden und ändern. Die Voraussetzung dafür ist, dass wir tief in die Ecken schauen und „fegen“ und dass wir uns einen Veränderungsplan machen.
Deine persönliche Entwicklung findet immer außerhalb Deiner Komfortzone statt.
Innerhalb der Komfortzone ist es bekannt, bequem, sicher, da ist Routine. Alles ohne Risiko. In der Komfortzone liegen leider keine Chancen für ein anderes Ergebnis. Das bedeutet Mädels, dass wir die Komfortzone für die finanzielle Freiheit verlassen müssen. Außerhalb der Komfortzone ist es unbekannt, unbequem, unsicher. Hier stecken die Ausreden, die Ablehnung oder auch der Abbruch.
Aber: Genau hier stecken die Chancen für persönliche Entwicklung!
Mit neuen Skills, neuen Erfahrungen und mehr Selbstvertrauen reißen wir das Ruder rum.
Wenn Du das machst, was Du immer gemacht hast, bekommst Du die Ergebnisse, die Du immer erzielt hast. Die Schlussfolgerung ist also: Wenn Du mehr Geld möchtest, dann musst Du etwas ändern. Das ist eine ganze bewusste Entscheidung, ein ganz bewusster Weg mit einem konkreten Plan. Und, Du wirst sehen, es verändert sich nicht nur Deine finanzielle innere Haltung und finanzielle Situation, sondern es verändert sich Dein Leben. Ich durfte das erfahren. Und ich sage Dir, es ist einfach zauberhaft, was das Leben für Dich bereithält!
Fazit: Endlich DU
Denke daran: der Weg ist das Ziel. Auf Deinem Weg zur finanziellen Freiheit wirst Du Potenziale entdecken und lüften, die Dein Leben in eine Glückseligkeit verändern können.
Voraussetzung für Dein glückliches, leichtes und selbstbestimmtes Leben ist, dass Du Dich an die erste Stelle stellst. Endlich DU. Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Wenn Du gut für Dich sorgst, dann bist Du auch in der Lage, anderen zu geben. Dann kannst Du Mehrwert bieten.
Führe Dir das Beispiel an einem Flieger vor Augen. Du sitzt mit Deinen kleineren Kindern oder mit Deinen Eltern im Flieger. Plötzlich kommt eine Stimme über Lautsprecher, die über heftige Turbulenzen spricht und die Passagiere bittet, die Sauerstoffmasken anzulegen. Was tust Du jetzt?
Die meisten antworten mir, dass sie zuerst ihre kleinen Kinder oder ihre Eltern versorgen würden. Wann könntest Du ihnen am besten helfen, Dich am besten um sie kümmern?
Hast Du die meiste Kraft, die meiste Energie, wenn Du schon Schnappatmung hast? Oder kannst Du Deinen Liebsten und auch anderen Passagieren besser helfen, wenn Du sehr gut mit Sauerstoff versorgt bist? Genauso funktioniert es in Deinem Leben. Du kannst Deinen Liebsten viel Gutes tun, wenn es Dir richtig gut geht. Wenn es Dir ehrlich gut geht. Endlich DU!
Zitate zum Schluss:
„Frauen von Format tragen vieles – aber kein Allerweltskostüm.“
„Frauen von heute warten nicht auf das Wunderbare, sie inszenieren ihre Wunder selbst.“ (Katharine Hepburn)
„Seien Sie ein Wunderweib: mutig, frech, fröhlich und wunderbar.“
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Über die Autorin:
Marion Lange-Hoppe unterstüzt seit 29 Jahren Führungskräfte in Unternehmen als Business Coach und Organisationsentwicklerin. Seit 10 Jahren widmet sie sich tieferen Themen, wie einem glücklichen und leichten Leben. Sie ist sehr dankbar, ihre Berufung gefunden zu haben, Menschen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten.
Kontakt: www.wunderweib-coaching.de