Schönheit kommt von Innen

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  • Beitrags-Kategorie:Gesundheit
  • Beitrag zuletzt geändert am:28. März 2023
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Haut und Haar |  
Das natürliche Antioxidans Astaxanthin  
unterstützt die Hautgesundheit  

Sandra Schulze 

Die Rezeptur für schöne glatte Haut ist relativ einfach: Neben regelmäßiger Pflege von außen und einem gesunden Lebensstil ist die ergänzende Einnahme von Substanzen wie Antioxidanzien empfehlenswert. Denn die Erneuerung der Haut selbst erfolgt von innen. Natürliches Astaxanthin aus der Mikroalge Haematococcus pluvialis ist eines der stärksten Antioxidanzien, wie mehr als 500 Peer-Review-Studien gezeigt haben. Es neutralisiert freie Radikale und wirkt entzündungshemmend. In der Natur kommt der rote Farbstoff in vielen Meerestieren wie Garnelen, Krabben und Lachs vor. Auch Flamingos verdanken ihre charakteristische Farbe diesem Carotinoid. Als Nahrungsergänzung unterstützt Astaxanthin das Antioxidanzien-Netzwerk und die Reparaturmechanismen der Haut. 

Antioxidativer Rundum-Schutz 

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Astaxanthin nach der Supplementation in die Haut aufgenommen wird und die Zellen besser schützt als andere Carotinoide. Es ist ungefähr 550-mal wirksamer als Vitamin E. [1] Das liegt auch an seiner besonderen Molekülstruktur: 

Natürliches Astaxanthin bildet transmembrane Brücken aus und kann dadurch sowohl in die hydrophilen als auch in die hydrophoben Schichten der Zellmembran eindringen. 

Auf diese Weise wird die Zelle von außen und von innen vor freien Radikalen und damit vor Oxidation geschützt. Während die meisten Antioxidanzien instabil und pro-oxidativ werden, nachdem sie ROS neutralisiert haben, kann Astaxanthin seinen antioxidativen Status aufrechterhalten. [2] Darüber hinaus hilft der Vitalstoff, die körpereigenen Antioxidanzien zu schützen und wirkt entzündungshemmend. [3]  

Die antioxidative Kapazität von Astaxanthin gibt auch Auskunft über dessen Schutzwirkung auf humane Fibroblasten, die als Zellkultur freien Radikalen ausgesetzt werden. Hautfibroblasten sind wichtig für die Wundheilung und die Bildung von Kollagen. [4] In einem In-vitro-Versuch wurden Fibroblasten mit verschiedenen Antioxidanzien behandelt und danach freien Radikalen ausgesetzt. Mit Astaxanthin versetzte Zellen waren dabei deutlich funktionsfähiger. [5] 

Topische Anwendungen wie Cremes oder Seren können zwar in die Hautoberfläche eindringen, aber nicht in tiefer gelegene Schichten, die für die Elastizität und Nährstoffversorgung der Haut verantwortlich sind. Bei einer Nahrungsergänzung mit Astaxanthin wird die Gesundheit der Haut von innen heraus unterstützt. Das natürliche Antioxidans verbessert die Nährstoffverteilung und
-versorgung in der Hypodermis. Darüber hinaus sorgt es dafür, dass die Kollagene in der Dermis unversehrt bleiben und UV-induzierte freie Radikale neutralisiert werden, bevor sie der Epidermis schaden können. Auch die Speicherung von Feuchtigkeit im Stratum corneum wird optimiert und so spröder Haut vorgebeugt. 

Freie Radikale schädigen die Haut 

Mit dem Alter verliert die Haut an Elastizität, sie wird dünner, Falten und Altersflecken können entstehen. Dieser Vorgang wird sowohl von körpereigenen als auch von äußeren Faktoren beeinflusst. Während die „intrinsische Alterung“ von der genetischen Veranlagung abhängt und unvermeidbar ist, kann der Mensch Umwelteinflüsse wie Ernährung, Sonnenlicht oder Schadstoffe jedoch steuern. UV-Licht beispielsweise gelangt bis tief in die Epidermis – im Falle von UVA-Strahlung sogar bis in die Dermis. Sie fördert die Bildung freier Radikale, was wiederum zum Abbau von Kollagenfibrillen führt. Diese Filamente sind für die Hautgesundheit und Elastizität unverzichtbar. UVB-Strahlung wiederum löst Entzündungsprozesse in der Epidermis aus, die Altersflecken und atopische Dermatitis begünstigen. 

Zudem können reaktive Sauerstoffverbindungen Zellschäden und DNS-Mutationen verursachen. Bei Melanozyten kann dies zu einem Melanom führen – der gefährlichsten Form von Hautkrebs. Unausgewogene Ernährung und ein ungesunder Lebensstil tragen ebenfalls dazu bei, die sichtbaren Zeichen der Alterung zu beschleunigen. Um freie Radikale abzuwehren, produziert der Körper verschiedene Antioxidanzien und Enzyme. Zusätzlich können diese Stoffe auch unterstützend über die Nahrung aufgenommen werden. 

Eine placebokontrollierte Doppelblindstudie mit 23 gesunden Probanden hat ergeben, dass natürliches Astaxanthin vor UV-bedingter Hautveränderung schützen kann. [6] Die Teilnehmer nahmen über neun Wochen hinweg pro Tag entweder eine Kapsel mit Astaxanthin oder ein Placebo ein. Um die Schutzwirkung von Astaxanthin zu beurteilen, bestimmten die Wissenschaftler die minimale Erythemdosis (MED), ein Maß für die Toleranz der menschlichen Haut gegenüber Sonnenstrahlung. Zudem analysierten sie UV-abhängige Veränderungen der Feuchtigkeit und des transepidermalen Wasserverlusts (TEWL) zu Beginn und nach Abschluss der Studie. Der TEWL spiegelt die Funktionalität der Hautbarriere wider. Die Astaxanthin-Gruppe zeigte höhere MED-Werte und weniger Feuchtigkeitsverlust in der bestrahlten Hautregion als die Placebo-Gruppe. Teilnehmer, die Astaxanthin erhalten hatten, empfanden die Hauttextur auch in den nicht-bestrahlten Bereichen deutlich glatter. 

Gegen die Spuren der Zeit 

In einer anderen Studie zeigten die Probanden verbesserte Hautelastizität nach Astaxanthin-Supplementation. [7] Über acht Wochen hinweg nahmen 28 Frauen täglich das natürliche Antioxidans ein und kombinierten dies mit einer topischen Astaxanthin-Anwendung. Ihre Falten rund um die Augen waren im Schnitt weniger tief und breit im Vergleich zur Messung vor der Behandlung. In dieser Studie wurden auch gesunde junge Männer für sechs Wochen täglich mit 6 mg Astaxanthin oder einem Placebo behandelt. Dabei analysierten die Forscher, wie viel Talg in der Nasenregion produziert wurde. Die Mehrheit der Männer in der Astaxanthin-Gruppe berichtete von Hautverbesserungen. Dies bestätigte sich, als man die Talgproduktion der beiden Gruppen verglich. Die Reduktion von Talg zusammen mit den entzündungshemmenden Eigenschaften von Astaxanthin deutet darauf hin, dass das natürliche Antioxidans auch zur Linderung von Akne eingesetzt werden kann. 

Darüber hinaus kann auch die Kombination verschiedener Vitalstoffe eine positive Wirkung auf die Haut haben. So hat eine Studie aus dem Jahr 2014 belegt, dass die kombinierte Gabe von Astaxanthin und Kollagen die Hautfeuchtigkeit und -elastizität verbessert. [8] Dabei supplementierten 44 Frauen mit leichten Falten über 12 Wochen hinweg täglich Astaxanthin zusammen mit hydrolisiertem Kollagen oder ein Placebo. Die Forscher fanden heraus, dass diejenigen mit dem Kombinationsprodukt eine deutlich elastischere Haut und eine optimierte Hautbarriere aufwiesen. Dies führt zu weniger Feuchtigkeitsverlust und einer geringeren Expression von kollagen- und elastinabbauenden Matrix-Metalloproteasen (MMPs). Grund dafür sind höchstwahrscheinlich die starke antioxidative Wirkung und Ablagerung von natürlichem Astaxanthin in der Haut. Der Vitalstoff fängt vor Ort freie Radikale und verhindert auf diese Weise, dass die Kollagenfibrillen verstärkt abgebaut werden. 

Im Wandel der Jahreszeiten 

Umweltfaktoren wie UV-Licht, Kälte und Trockenheit beeinträchtigen die Hautgesundheit. Klinische Versuche in Japan haben gezeigt, dass täglich eingenommenes Astaxanthin Hautprobleme verhindert, die durch solche jahreszeitlichen Veränderungen entstehen. [9] Während sich das Faltenbild und die trockene Haut in der Kontrollgruppe verschlechterten, war die Astaxanthin-Gruppe belastbarer und behielt im Verlauf der Jahreszeiten eine gesunde Haut. Das Ergebnis lässt darauf schließen, dass eine langfristige Einnahme des Antioxidans prophylaktisch wirkt: Dank entzündungshemmender Eigenschaften kann es altersbedingte Hautveränderungen und Irritationen durch Umweltfaktoren verhindern.  

Fazit 

Antioxidative Nahrungsergänzungen wie Astaxanthin können die positive Auswirkung eines gesunden Lebensstils auf das Hautbild unterstützen und die oxidative Stressbelastung in den Zellen senken. Natürliches Astaxanthin aus der Mikroalge Haematococcus pluvialis hat keinerlei Nebenwirkungen und interferiert nicht mit Medikamenten. Beim Menschen wurde mit der Messung des Astaxanthin-Spiegels im Blut nachgewiesen, dass das Carotinoid nach der Einnahme effektiv aufgenommen wird. [10] 

healthstyle   


Zusätzliche Hinweise:

Schichten der Haut 

Die verschiedenen Hautschichten besitzen jeweils spezifische Funktionen, je nachdem, welche Zellen und Gewebestrukturen sie enthalten. UV-Strahlung greift die Epidermis und Dermis an. Lokale und systemische Vorgänge wie inflammatorische Botenstoffe hingegen beeinflussen Dermis und Hypodermis. 

Epidermis: Ist reich an Lipiden. Das Stratum corneum ist Teil der Epidermis und bildet die äußerste Hautschicht. Melanin-produzierende Melanozyten an der Grenze zwischen Epidermis und Dermis bestimmen den Hautton. 

Dermis: Sie befindet sich direkt unterhalb der Epidermis und enthält Schweißdrüsen, Haarwurzeln, Bindegewebe, Blutgefäße und Nervenzellen. 

Hypodermis: Die tiefste Hautschicht enthält Fett, Bindegewebe und Gefäße. Sie fungiert als flexible, stützende Hülle für die darunter liegenden Muskeln.  

Faltenbildung durch MMPs 

MMPs bauen kollagene und elastische Fasern ab. Normalerweise ist die Bindegewebsmatrix davor geschützt, denn die Gene zur Produktion von MMPs sind inaktiv. Erst wenn die Genexpression aktiviert wird – zum Beispiel durch freie Radikale – entstehen MMPs. Kurzfristig ist dieser Zustand notwendig, um beschädigte Zellen zu beseitigen. Entwickelt sich daraus jedoch eine chronische Inflammation, wird die formgebende Matrix beeinträchtigt und die Haut verliert an Spannung. Die Hemmung von MMPs kann diesen Hautalterungsprozess verzögern. 

Über die Autorin:

Sandra Schulze

Sandra Schulze ist Ernährungswissenschaftlerin (B. Sc.) und absolvierte ihr Studium an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seit 2011 schreibt sie für Fachmagazine zu den Themen Gesundheit, Nahrungsergänzung und Functional Food. 

Literaturhinweise

[1] Nishida Y et al. (2007): Quenching activities of common hydrophilic and lipophilic antioxidants against singlet oxygen using chemiluminescence detection system. Carotenoid Science. 11(6): 16-20.
[2] Kidd P (2011): Astaxanthin, cell membrane nutrient with diverse clinical benefits and anti-aging potential. Altern Med Rev, 16(4):355-64.
[3] Choi HD et al. (2011) Effects of astaxanthin on oxidative stress in overweight and obese adults. Phytother Res. 25(12): 1813-8.
[4] Bainbridge P (2013): Wound healing and the role of fibroblasts. Journal of wound care. 22(8).
[5] Tominaga K et al. (2009): Protective Effects of Astaxanthin Against Singlet Oxygen Induced Damage in Human Dermal Fibroblasts In-vitro. Food Style 21. 13(1):84-86.
[6] Ito N et al (2018): The Protective Role of Astaxanthin for UV-Induced Skin Deterioration in Healthy People-A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial. Nutrients. Jun 25;10(7). pii: E817.
[7] Tominaga K et al. (2012): Cosmetic benefits of astaxanthin on humans subjects. Acta Biochim Pol. 59(1):43-7.
[8] Yoon HS et al. (2014): Supplementating with Dietary Astaxanthin Combined with Collagen Hydrolysate Improves Facial Elasticity and Decreases Matrix Metalloproteinase-1 and -12 Expression: A Comparative Study with Placebo. J Med Food. 17 (7), 810–816.
[9] Tominaga K et al. (2017): Protective effects of astaxanthin on skin deterioration. J Clin Biochem Nutr. 61(1):33-39.
[10] Mercke Odeberg J. et al. (2003): Oral bioavailability of the antioxidant astaxanthin in humans is enhanced by incorporation of lipid based formulas. European Journal of Pharmaceutical Sciences. 19(4):299-304.

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